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  • AutorenbildMireille Gugolz

eine Frage der Haltung

Wie die Körperhaltung und die Gedanken die Kommunikation beeinflussen.


Welche Haltung nimmst du jetzt gerade ein? Wie ist deine Rückenhaltung? Wie deine Kopfhaltung? Wo befinden sich deine Füsse? Und deine Schultern? Wie fühlst du dich? Was denkst du gerade jetzt?


Es liegt mir fern, dir eine Empfehlung abzugeben für deine Haltung. Dazu gibt es vielseitig erforschte Lehren. «Alte» Meisterinnen und Meister wie Ida Rolf, Moshe Feldenkrais und Matthias Alexander geben mit ihren Techniken hilfreiche Unterstützungen für eine gesunde Körperhaltung.


Als Bewegungsschauspielerin interessiert mich, wie ich eine Rolle und eine Kommunikationssituation ausgestalten kann, indem ich eine bestimmte Körperhaltung einnehme. In unserer Ausbildung entwickelten wir Theaterfiguren über die Haltung und Bewegungsart. Wir studierten die Gangarten von Grossmüttern und Bankräubern, von Affen und Kühen oder gar von Gemüse. Ja, du wirst es nicht glauben, aber auch eine Kartoffel und ein Rüebli haben auch eine bestimmte Bewegungsart...!


Während dieser Arbeit habe ich erlebt, wie stark sich die Gangart auf die eigene Befindlichkeit auswirken kann. Bin ich zu lange als gekrümmte Banane durch den Saal geschlendert, fühlte ich mich freudlos und deprimiert. Plötzlich tauchten Erlebnisse von Misserfolgen in meiner Erinnerung auf. Als ich wie ein stolzer Brokkoli über die Bühne schritt, taten sich in mir innere Bilder auf von Ritterschlachten und Siegesgefühlen. Ich fühlte mich stark und unbesiegbar.


Solche Erfahrungen wurden tatsächlich auch in der Forschungswelt der Psychologie belegt: in einem Experiment konnte Johannes Michalak zeigen, dass Menschen, die sich in gekrümmter Haltung bewegten, sich besser an negative Wörter erinnern konnten als an positive. Menschen, die in aufrechter Haltung gingen, erinnerten sich v.a. an die positiven Wörter. Amy Cuddy konnte sogar zeigen, dass sich bei einer bestimmten Haltung der Hormonspiegel von Cortisol und Testosteron verändert. Je nach Körperhaltung produzieren wir mehr «Stresshormone» oder mehr «Krafthormone».



Wenn wir nun daran denken, dass unsere Körperhaltung oft auch mit der Befindlichkeit unserer Gesprächspartner in Interaktion geht, ist das schon verrückt, oder?


Hast du dich schon einmal darauf geachtet, wie es sich anfühlt, wenn dir ein «fauler Pfirsich», ein «zickiges Rüebli» oder ein «verspielter Affe» entgegenkommen? Was löst es in dir aus? Hast du Mitleid? Provoziert es dich? Wie reagierst du? Welche Körperhaltung nimmst du selber ein? Und mit welcher inneren Haltung trittst du jemandem gegenüber, den du magst oder den du nicht so sehr magst? Wie trittst du einer Autoritätsperson oder einer untergebenen Mitarbeiterin entgegen? Welche äussere Körperhaltung und welche innere Geisteshaltung nimmst du ein?



Ich will dir keineswegs vorschreiben, wie du zu gehen und zu stehen hast, was du zu denken und zu sagen hast. Fest steht bloss:

Die äussere Haltung prägt oft die innere Haltung.

Die innere Haltung zeigt sich oft in der äusseren Haltung.

Die eigene Haltung interagiert oft mit dem Verhalten des Gegenübers.


> Körpersprache ist «ansteckend».


Auch online!

Welche Haltung hast du jetzt gerade vor dem Computer?

Sitzt oder stehst du an Online-Meetings? Wie viel zeigst du von deiner Körpersprache?


Wenn du dich


mit deiner Online-Auftrittskompetenz auseinandersetzen möchtest, dann bist du herzlich eingeladen zu einem Einzelcoaching bei mir. Ich unterstütze dich gerne in deiner persönlichen Online-Auftrittskompetenz.




Mireille Gugolz, 24.6.22


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